Dieses Jahr ist der Nachmittag des Studientags (16.11.2016, 10-17 Uhr) von Workshops geprägt. Es stehen 5 verschiedene Workshops zur Auswahl, du denen ihr euch im Besten Fall schon vorher anmeldet. Ihr habt dazu entweder die Möglichkeit online am Seitenende oder über die in der Fakultät aushängenden Workshoplisten.
Workshop 1: Abendmahl online? Vom Wert der Virtualität für geistliche Angebote im Netz
Referentin: Oliver Weidermann
Der Auftrag an die Kirche zur „Kommunikation des Evangeliums in der Welt“ endet nicht am Monitor, sondern gilt selbstverständlich auch in der digitalen Welt. Digitale Medien und Social Media bieten neue Formen der Kommunikation – und formen gleichzeitig die Kommunikation selbst mit. Das wirft Fragen auf: Seelsorge, Beratung, Gemeinschaft – all das bieten die Kirchen auch im Internet an, aber kann man im Internet auch Segen spenden, Gottesdienst oder gar das Abendmahl feiern? Kann aus einer Gemeinschaft eine Gemeinde werden, und wenn Ja, wie wird Community zur Communio?
Wie können neue, dem Medium und der Botschaft gleichermaßen angemessene Formen aussehen? Marshall McLuhans zum Bonmot kondensierter Buchtitel „The Medium is the Message“ macht deutlich, dass ein Trägermedium allein schon vom Material her auch den Inhalt eines Textes beeinflusst. Wie lassen sich also religiöse Angebote digital aufbereiten, damit das Verkündigende und Verkündigte einerseits gewahrt bleiben, zugleich aber das Dialogische bzw. Partizipative des Internets zur Geltung kommt?
Übe
Workshop 2: Mission: Inklusion. Religionspädagogisches Arbeiten in inklusiven Gruppen
Referentin: Mareike Schnürer
Im Workshop „Mission: Inklusion. Religionspädagogisches Arbeiten in inklusiven Gruppen“ beschäftigen wir uns mit der Praxis des religionspädagogischen Arbeitens mit Kindern und Jugendlichen, die v.a. im kognitiven Bereich sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen mitbringen. Hierzu wird zunächst ein Überblick über Grundlagen und Methoden einer inklusiven (Religions-) didaktik gegeben. Darauf aufbauend erarbeiten die Workshop-Teilnehmer*innen Unterrichtsideen für inklusive Gruppen zu biblischen Texten rund um das Thema Verkündigung. Über die Ergebnisse der Gruppenarbeit wollen wir in einen abschließenden Austausch kommen. Den Schwerpunkt (z.B. inklusive Religionsdidaktik, Mission und Inklusion, …) legen die Teilnehmer*innen mit ihren Beiträgen und offenen Fragen selbst.
Workshop 3: Taufe und Asyl. Warum wollen Flüchtlinge Christen werden, und was bedeutet das für unsere Gemeinden?
Referent: Pfr. Jens Martin Sautter
In vielen Gemeinden finden sich zur Zeit Flüchtlinge, die getauft werden wollen. Das hat Auswirkungen auf die Gemeinden. Die meisten dieser Flüchtlinge kommen aus islamischen Ländern wie dem Iran oder Afganistan. Nicht nur bei den Behörden (dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), sondern auch in manchen Gemeinden stoßen sie mit ihrem Wunsch auch auf Misstrauen. Hat der Wunsch vielleicht rein asyltaktische Gründe? Hoffen sie, dadurch ihre Chance auf eine Aufenthaltserlaubnis zu vergrößern? Und in der Kirche zeigt sich die Sorge: Schaden wir nicht dem islamisch-christlichen Dialog, wenn wir größere Mengen von Muslimen taufen? Immerhin handelt es sich bei der Konversion aus islamischer Sicht um ein schweres Vergehen. Pfr. Sautter berichtet aus seiner Gemeinde, in der sich eine wachsende Zahl von iranischen Christen zuhause fühlt.
Workshop 4: fresh expressions of church – Praxisbeispiele von Kirche außerhalb kirchlicher Mauern
Referent: Adrian Schleifenbaum
FreshX ist eine ökumenische Bewegung, die Menschen aufsucht. Dabei wird insbesondere auf Menschen und Milieus Rücksicht genommen, die von sich aus keinen Fuß in eine Kirche setzen würden. Woran kann sich Kirche orientieren, wo kann sie stattfinden und welche kulturellen Sprache kann sie sprechen um in unserem gegenwärtigen Pluralismus nicht nur als traditionsreiche und bildungsbürgerliche Subkultur vorzukommen?Diese Fragen wollen wir in meinem Workshop diskutieren. Damit es auch eine substantielle Gesprächsbasis gibt werde ich die Motive und Ziele der Bewegung FreshX kurz vorstellen und von ein paar Praxisbeispielen erzählen.
Workshop 5: Kirche 2.0. Verkündigung auf Facebook, Snapchat & Co.
Referent: Pfr. Wolfgang Loest
Die Menschen dort erreichen, wo sie sind. Auf den Marktplatz gehen und den Menschen die frohe Botschaft verkündigen, wie Paulus. In einer zunehmend säkularisierten und differenzierten Gesellschaft wird es immer schwerer Menschen zu erreichen. Will man heute dort hin gehen, wo Menschen sind, ist das Internet eine gute Möglichkeit, auch wenn es dort verschiedene Kanäle zu bedienen gilt und regionale Grenzen unwichtig sind. Je nach Zielgruppe ist ein anderes Netzwerk wichtig. Für Jugendliche eignet sich im Moment Snapchat und Instagram, für die jungen Erwachsene Facebook, Jodel und viele andere.
Die Botschaft hat sich über die Jahrhunderte nicht verändert, wohl aber die Formen und Methoden der Verkündigung. Zwei Projekte werden beispielhaft vorgestellt. Danach ist Zeit für Diskussion, Erfahrungsaustausch und das Entwickeln eigener Projekte.
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Weg zum Schmitthennerhaus: